TEAM TESS & DU

Hand­ball­nach­wuchs sucht Lebensretter:in

Köln/Magdeburg, 30.08.2021 – Tess ist das, was man als Hand­ball­nach­wuchs bezeich­nen könn­te. Mama Anne war meh­re­re Jah­re Tor­hü­te­rin in der 2. Hand­ball-Bun­des­li­ga beim HSC 2000 Mag­de­burg. Papa Cars­ten ist Vize­prä­si­dent Jugend und Nach­wuchs­leis­tungs­sport im Hand­ball-Ver­band Sach­sen-Anhalt. Dar­über hin­aus war er 2017 bei der Hand­ball-Welt­meis­ter­schaft der Frau­en Flo­or Mana­ger. Paten­tan­te Cara ist Hand­ball-Bun­des­li­ga­spie­le­rin bei der HSG Blom­berg-Lip­pe. Eigent­lich soll­te Tess ihrer Paten­tan­te bei ihren Spie­len zuju­beln. Doch Tess lei­det an aku­ter Leuk­ämie. Seit weni­gen Tagen weiß die Hand­ball­fa­mi­lie, dass ihre klei­ne Toch­ter ohne die Hil­fe einer Fremd­spen­de­rin oder eines Fremd­spen­ders nicht über­le­ben kann. Gemein­sam mit der DKMS pla­nen sie eine gro­ße Online-Regis­trie­rungs­ak­ti­on. Wer hel­fen möch­te, kann sich über www.dkms.de/tess ein Regis­trie­rungs­set nach Hau­se bestel­len und so viel­leicht ihr Leben retten.

Es ist eine Geschich­te, wie sie nur der Hand­ball schrei­ben kann: Anne und Cars­ten ler­nen sich über den Hand­ball ken­nen, ver­lie­ben sich und hei­ra­ten. Weni­ge Tage nach der Hoch­zeit darf Cars­ten, der seit vie­len Jah­ren bei der DKMS regis­triert ist, Stamm­zel­len spen­den und ret­tet damit – wie sich spä­ter her­aus­stellt – das Leben einer jun­gen Mut­ter aus St. Peters­burg. 2019 scheint das Glück der ange­hen­den Ärz­tin und des stu­dier­ten Jour­na­lis­ten per­fekt. Töch­ter­chen Tess erblickt das Licht der Welt. Sie ist ein fröh­li­ches, offe­nes und neu­gie­ri­ges Mäd­chen, das über aus­ge­präg­te sozia­le Fähig­kei­ten ver­fügt. In einem Wort: Tess ist ein Son­nen­schein und das gan­ze Glück der jun­gen Eltern. Eigent­lich könn­te alles gut sein und die Geschich­te hier ein schö­nes Ende finden.

Doch es kommt anders. Im Dezem­ber 2020 bemer­ken Anne und Cars­ten, dass mit ihrer Toch­ter etwas nicht stimmt. Tess hat über einen län­ge­ren Zeit­raum zunächst unspe­zi­fi­sche Merk­ma­le, die für ein Kind in dem Alter allei­ne betrach­tet nicht auf­fäl­lig sind — blaue Fle­cken aus der Kita oder ein klei­ner Kin­der­bauch in einer Wachs­tums­pha­se sind nicht unge­wöhn­lich. Als sie dann jedoch klei­ne Ein­blu­tun­gen an den Unter­ar­men bemer­ken und ihr sonst so agi­les Kind nicht mehr rich­tig lau­fen will, schril­len die Alarm­glo­cken. Erst kon­tak­tie­ren sie eine befreun­de­te Kin­der­ärz­tin, dann fah­ren sie sicher­heits­hal­ber in die Not­auf­nah­me, um den Ver­dacht „Leuk­ämie“ aus­schlie­ßen zu können.
Umso schlim­mer ist dann die Bestä­ti­gung die­ser Krank­heit. Tess hat tat­säch­lich Blut­krebs. Für den Mag­de­bur­ger und sei­ne Frau bricht eine Welt zusam­men: „Die ers­ten Tage stan­den wir total unter Schock. Wir haben wirk­lich nur gezit­tert. Auf der einen Sei­te setzt man sich ganz inten­siv mit die­ser Dia­gno­se aus­ein­an­der, auf der ande­ren Sei­te kann man sie gar nicht wirk­lich rea­li­sie­ren. Das ist eine abso­lu­te Über­for­de­rung. Die Unge­wiss­heit, die aku­te Bedro­hung und natür­lich die gro­ße Angst um das eige­ne Kind sind kaum aus­halt­ba­re Gefüh­le. Wir sind sehr dank­bar, durch unse­re Fami­lie und Freun­de Halt gefun­den zu haben, sodass wir nach der Erst­dia­gno­se schnell Opti­mis­mus und Zuver­sicht geschöpft haben. Die zwei­te Nach­richt, dass die Krank­heit trotz Behand­lung fort­schrei­tet, war für uns ungleich schlim­mer. Denn jetzt war klar war, dass ledig­lich eine Stamm­zel­len­spen­de Aus­sicht auf Hei­lung ver­spricht und die damit ver­bun­de­nen Risi­ken nicht zu unter­schät­zen sind.“, berich­tet Carsten.

Paten­tan­te und Bun­des­li­ga­spie­le­rin Cara, Anne und Cars­ten ler­nen sich durch den Hand­ball ken­nen. Cara wech­selt auf die Sport­schu­le in Mag­de­burg. Cars­ten betreut das Mädels Team und erleich­tert dem jun­gen Hand­ball­ta­lent das Ankom­men und Ein­ge­wöh­nen. Seit­dem tei­len sie vie­le pri­va­te und sport­li­che Momen­te. Die deut­sche Meis­ter­schafts­teil­nah­me der B‑Jugend, Cars­tens & Annes Hoch­zeit und der Gewinn des DHB Pokals 2018 las­sen aus den Freun­den eine Fami­lie wer­den. „Im Novem­ber 2019 besuch­te ich Anne, Cars­ten und die knapp fünf Wochen alte Tess. Wir früh­stück­ten und auf mei­nem Platz lag ein klei­ner Brief. Dar­in wur­de ich von Tess „gefragt“, ob ich ihre Paten­tan­te wer­den wol­le. Für mich stand sofort fest, dass ich das auf jeden Fall machen möch­te. Ich fin­de es ist eine unheim­li­che Ehre von Eltern gefragt zu wer­den, ob man die Paten­schaft ihres Kin­des über­neh­men möch­te. Ich emp­fin­de bis heu­te ein Gefühl von Glück und Freu­de“, erin­nert sich die 27-jäh­ri­ge. Nach­dem die Kreis­spie­le­rin des HSG Blom­berg-Lip­pe von Tess‘ schwe­rer Erkran­kung erfährt, ist sie wie gelähmt. Dass ihr klei­nes Paten­kind allein durch eine Stamm­zell­spen­de über­le­ben kann, ist die nächs­te Hiobs­bot­schaft. Doch auch hier ist es der Hand­ball, der Cara Mut und Hoff­nung schenkt: „In mei­nem bis­he­ri­gen Leben war Hand­ball der Dreh- und Angel­punkt, um den sich alles ande­re auf­ge­baut hat. Weil ich seit mei­nem drit­ten Lebens­jahr Hand­ball spie­le, ver­schie­de­ne Aus­wahl­teams durch­lau­fen habe, auf dem Sport­in­ter­nat war und seit sie­ben Jah­ren in der 1. Liga spie­le, habe vie­le tol­le Men­schen ken­nen gelernt. Und ich hof­fe von Her­zen, dass all die­se Men­schen unse­rem Auf­ruf fol­gen und sich unter www.dkms.de/tess regis­trie­ren las­sen. Die Hand­ball­fa­mi­lie hält zusam­men. Dar­auf zäh­le ich. Tess ist so klein und hat noch ihr gan­zes Leben vor sich.“

Seit der Dia­gno­se hat Tess bereits fünf Mona­te Behand­lung hin­ter sich. In der letz­ten Woche haben drei Inten­siv­blö­cke für Hoch­ri­si­ko-Pati­en­ten in Vor­be­rei­tung auf eine spä­te­re Stamm­zel­len­spen­de begon­nen. Neben ganz vie­len Tagen im Kran­ken­haus, unzäh­li­gen Ein­grif­fen und Che­mo­the­ra­pien hat sich Tess ver­än­dert: Medi­ka­men­ten­be­ding­te Gewichts­schwan­kun­gen, aber auch Haar­aus­fall sor­gen dafür, dass man den The­ra­pie­ver­lauf auch äußer­lich stark wahr­neh­men kann. Die Eltern wei­chen nicht von Tess‘ Sei­te. Sie wis­sen, dass ihnen ein lang­fris­ti­ger Kran­ken­haus­auf­ent­halt in Iso­la­ti­ons­sta­tus noch bevor­steht. „Trotz der schwie­ri­gen Her­aus­for­de­run­gen sind wir so dank­bar für all die Unter­stüt­zung, die wir von unse­rer Hand­ball­fa­mi­lie erfah­ren dür­fen. — all das ist nicht selbst­ver­ständ­lich, aber so wert­voll für uns. Das gibt uns die Kraft wei­ter­zu­kämp­fen und stark zu bleiben.“

Doch allei­ne kön­nen sie den Kampf nicht gewin­nen. Denn nur eine Stamm­zell­trans­plan­ta­ti­on kann Tess‘ Leben ret­ten. Bis­lang wur­de welt­weit noch kei­ne pas­sen­de Spen­de­rin und kein pas­sen­der Spen­der für sie gefun­den. Je mehr Men­schen sich jetzt regis­trie­ren las­sen, des­to grö­ßer sind die Über­le­bens­chan­cen für Tess und vie­le ande­re Patient:innen. Nur wer regis­triert ist, kann auch als Lebensretter:in gefun­den wer­den. Cars­ten wen­det sich hil­fe­su­chend an die Öffent­lich­keit: „Ich habe am eige­nen Leib erfah­ren, wie ein­fach es ist, ein Leben zu ret­ten. Es ist nicht schwer, tut nicht weh, kann aber so viel Gutes bewir­ken. Dank mei­ner Spen­de kann eine jun­ge Mama in Russ­land ihre Kin­der auf­wach­sen sehen. Der Auf­wand steht in kei­nem Ver­hält­nis zu dem, was man mit einer Stamm­zell­spen­de erreicht: ein Leben zu ret­ten. Etwas Wert­vol­le­res kann es nicht geben. Die glei­che Hil­fe wün­schen wir uns jetzt für unse­re Toch­ter. Sie hat noch das gan­ze Leben vor sich. Des­halb bit­ten wir alle: Zögert nicht, son­dern lasst euch regis­trie­ren. Damit schenkt ihr unse­rer Toch­ter und ganz vie­len ande­ren Kin­dern die Chan­ce auf ein zwei­tes Leben.“

Wer gesund und zwi­schen 17 und 55 Jah­re alt ist, kann sich mit weni­gen Klicks über www.dkms.de/tess die Regis­trie­rungs­un­ter­la­gen nach Hau­se bestel­len. Beson­ders wich­tig ist es, dass die Wat­te­stäb­chen nach dem erfolg­ten Wan­gen­schleim­haut­ab­strich zeit­nah zurück­ge­sen­det wer­den. Erst wenn die Gewe­be­merk­ma­le im Labor bestimmt wur­den, ste­hen Spender:innen für den welt­wei­ten Such­lauf zur Verfügung.

Auch Geld­spen­den hel­fen Leben ret­ten, da der DKMS für die Neu­auf­nah­me einer jeden Spen­de­rin und eines jeden Spen­ders Kos­ten in Höhe von 35 Euro entstehen.

DKMS-Spen­den­kon­to, Kreis­spar­kas­se Tübingen 
IBAN: DE64 6415 0020 0000 2555 56
Ver­wen­dungs­zweck: TKP 001 Tess

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